Textildidaktik


Im fachdidaktischen Studienanteil eignen sich die Studierenden Reflexions- und Vermittlungskompetenzen an, die die Basis für die spätere professionelle Vermittlungsarbeit herstellt. Die Studierenden lernen, fachdidaktische und fachwissenschaftliche, aber auch gestalterische Konzepte und Methoden zu ergründen, zu hinterfragen und auf Problemstellungen adäquat anzuwenden. Darüber hinaus bilden sie ihre analytischen und kommunikativen Fähigkeiten im Kontext unterrichtsbezogener Planungs-, Legitimations- und Innovationsvorgänge weiter aus.

Die Didaktik wendet dabei aber nicht "blind" Methoden an, vielmehr geht es hier um die gezielte didaktische Reflexion textiler Alltagskompetenzen: Wodurch wird die Ausbildung eines "Geschmacks" geprägt? Nach welchen Kriterien wählen Individuen und Gruppen ihre Kleidung? Wie gehen sie mit Kleidung und Körperschmuck um? Was sagt dies über sozioökonomische und -kulturelle Kontexte aus, über Wert- und Normvorstellungen, etc.? Kurzum, Textildidaktik ist keine Gebrauchsanweisung, ihr Ziel liegt in der kontinuierlichen Reflexion, Erweiterung, Aktualisierung und Veränderung der Auseinandersetzung mit textilen Phänomen und textiler Kultur.

Die während des Studiums erworbenen fachdidaktischen, fachwissenschaftlichen und gestalterischen Kompetenzen werden in schulischen Praktika erprobt. Dabei wird die Relevanz des Wissens und der Kompetenzen reflektiert und beurteilt sowie das für die Lehrertätigkeit notwendige pädagogische Selbstvertrauen durch unterrichtspraktische Versuche gestärkt.

Darüber hinaus erwerben die Studierenden Einblicke in außerschulische Handlungsfelder - etwa pädagogische Vermittlung in Museen, Kindergärten, freie Jugendarbeit, Volkshochschulen.

Der Studienbereich Technologie, Produktion und Textilwirtschaft versteht sich innerhalb der modularisierten Studienstruktur als Schnittstelle zwischen Fachdidaktik und Fachwissenschaft. In diesem Bereich erwerben Studierende grundliegende Kenntnisse auf dem Gebiet textiler Rohstoff- und Verfahrenskunde und der textilen Wertschöpfungskette. Aus der theoretischen Rekonstruktion von Herstellungsprozessen und der Anwendung universeller textiler Praktiken können Ideen für die didaktische Umsetzung auf zukünftige Berufsfelder hin entwickelt werden. Inhaltliche Schwerpunkte: Gewinnung, Struktur und Eigenschaften textiler Materialien, Herstellungsverfahren, Organisationsstrukturen von Textilbetrieben, Verbrauch und Entsorgung textiler Produkte, Ergologie und Technologie in Verbindung mit gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen.

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